Vorbemerkung der Jury:

Es ist äußerst schwierig, sich zwischen sehr guten Projekten entscheiden zu müssen. Und so war es auch beim Zukunftspreis 2011. 

Der einstimmige Beschluss lautet:

der Klaus-Bindner-Zukunftspreis 2011 geht an Ernst Leimer.


Der Werkzeugmachermeister aus Freiamt gründete 1997 den Verein zur Förderung der Windenergie und trug maßgeblich dazu bei, dass seine Heimatgemeinde heute zu 100 Prozent aus dem Strom der inzwischen vier Windturbinen versorgt werden kann. Der Klaus-Bindner-Zukunftspreis wird vom Förderverein Zukunftsenergien SolarRegio Kaiserstuhl verliehen. Am Sonntag wurde er in Endingen im Rahmen der Energietage überreicht. Erhard Schulz (Emmendingen), Mitglied im Förderverein und für Windenergie landesweit aktiv, würdigte Leimers Einsatz. Seit 1986 sei dieser von der Windkraft als alternative Energiequelle fasziniert. Messstationen für den Wind auf dem elterlichen Hof hätten die Grundlage gelegt. Beim Start in die Windenergie habe Leimer auf gemeinsames Vorgehen im Ort gesetzt und darauf, die Windanlagen in Bürgerhand und die Wertschöpfung vor Ort zu behalten. Ernst Leimer, in Freiamt CDU-Gemeinderat, dankte in erster Linie seinen Mitstreitern: "Einer allein hat den Preis nicht verdient". Gemeinsam soll über die Verwendung des Preisgelds entschieden werden. Der Klaus-Bindner-Zukunftspreis wurde in diesem Jahr nur an einen Preisträger vergeben und ist mit 2000 Euro dotiert. Aufgaben gibt es genug: In Freiamt wird gerade die fünfte Windturbine gebaut, der Förderverein hat sich mit dem Thema Elektromobilität und der Beratung anderer Menschen neue Ziele gesetzt. 

Der Vorsitzende des Fördervereins SolarRegio, Dieter Ehret, begrüßte bei der Preisverleihung auch Landrat Hanno Hurth und die Landtagsabgeordneten Alexander Schoch (Grüne) und Marcel Schwehr (CDU). Der Landrat gratulierte dem Preisträger im Namen des Kreises. Leimer habe bewiesen, was Einsatz und Beharrlichkeit bewirken können. Das Beispiel Freiamt zeige auch, dass der ländliche Raum Chancen habe, so Hurth.

Über die Forderung "weg vom Atomstrom" herrschte bei der Preisverleihung Einigkeit. Dass jeder selbst etwas für die Energiewende tun kann, wurde im Festvortrag von Sylvia Kotting-Uhl deutlich. Die atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag sagte, dass bei der Energiepolitik die zivile Gesellschaft de wichtigste Akteur sei. In Endingen berichtete sie auch von ihren Eindrücken ihrer jüngsten Japan-Reise. In der Diskussion über den Atomausstieg forderte sie vom Bundestag klare Daten fürs Abschalten. "Atomkraft ist unzumutbar und überflüssig", sagte Kotting-Uhl.