Kaiserstühler SolarZeitung 07/2011 vom 14. März 2011 Kostenlose Internetzeitung an alle Mitglieder und Interessenten des Fördervereines. |
Liebe Solarfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,
der Atomunfall in Japan zeigt den Irrweg längerer Laufzeiten.
Jenseits aller ideologischen Graben- und Straßenkämpfe lautete das Hauptargument gegen die "friedliche" Nutzung der Atomkraft hierzulande bislang, dass die Entsorgungsfrage ungelöst sei: Wer nicht weiß, wohin mit dem Strahlenmüll, darf ihn nicht produzieren.
Doch die Katastrophe in Japan lehrt, dass auch der Normalbetrieb von AKWs, die in stabilen Staaten von qualifiziertem Personal gut gewartet werden, im Desaster enden kann. Um diese Einsicht haben sich Wirtschaft und Politik lange gedrückt.
Angeblich ging die Gefahr bloß von Schrottmeilern im ehemaligen Ostblock aus - wobei stets gern verdrängt wurde, dass auch Schweden, Frankreich oder die USA immer mal wieder knapp am Super-GAU vorbeischrammten. Das Fanal von Fukushima hat nun deutlich gemacht: Es gibt Situationen, in denen auch dreifache Sicherungssysteme versagen. Dann schlägt das Restrisiko voll durch.
Dabei geht es nicht um die lahme Verteidigung der Atomlobby, in Deutschland seien schwere Erdbeben und Tsunamis nicht an der Tagesordnung. Wenn durch die Verkettung schwerer Unfälle und dummer Zufälle in einem deutschen AKW für längere Zeit der Strom ausfällt, wenn die Zugangswege blockiert sind oder die Leitstelle etwa durch einen Flugzeugabsturz zerstört wird, dann laufen auch deutsche Reaktoren heiß. Da hilft auch das schönste TÜV-Siegel nichts.
Norbert Röttgen, Minister für Reaktorsicherheit, ist immerhin bereit, über das Restrisiko der deutschen Atomanlagen zu diskutieren. Wenn er das ernst meint, kann er sich mit den Bildern aus Japan vor Augen nicht mehr für längere AKW-Laufzeiten aussprechen. Er muss sich entscheiden: Ein Anti-Atom-Kurs ist ein politisches Risiko für Röttgen. Ein Pro-Atom-Kurs ist ein atomares Risiko für Deutschland.
Quelle: Bernhard Pötter/taz
Neue Termine des Samstags-Forum Regio Freiburg stehen fest !
Das Programm für März 2011 - Juli 2011 des gemeinnützigen Vereins ecotrinova ist erschienen. Nachfolgend finden sie die jeweiligen Themen:
- Samstag 02.04.2011; Blockheizkraftwerke-Forum. 1000 neue BHKW für Strom, Heizung, Klimaschutz.
- Samstag 16.04.2011; 25 Jahre Tschernobyl. Fehlende Kinder bei AKWs in D & CH & nach Tschernobyl.
- Samstag 30.04.2011; Nachhaltigkeit und das weltwirtschaftliche Gleichgewicht.
- Samstag 07.05.2011; Kommt das Brennstoffzellen & Wasserstoff-Auto?
- Samstag 14.05.2011; Bürgerkraftwerke, das EEG und die Zukunft des Solarstroms. Architektur und Solarinitiative für FR.
- Samstag 28.05.2011; Strompreise - wie sie entstehen, gemacht werden und steigen.
- Samstag 04.06.2011; Soziale Stadt – Bürgerbeteiligung. Soziale Begleitmaßnahmen baulicher Sanierungen.
- Samstag 25.06.2011; Blühende Landschaften - Alternativen zur „Maiswüste“ am Oberrhein.
- Samstag 16.07.2011; Hotel Victoria. Umweltfreundlichstes Hotel der Welt – 100% erneuerbar.
Bitte Termine vormerken, empfehlen und teilnehmen. Weitere Details, Ort und Führungen finden sie hier .
Wachstum, Wachstum über alles
Es gibt kein ewiges Wachstum, das weiß jeder 14-jährige. Bisher wurde das Wirtschaftswachstum nach dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) bemessen.Wenn man die Folgen einer Naturkatastrophe oder des Klimawandels beseitigt, wird die Wirtschaft angekurbelt und das BIP steigt (aber auch die Staatsverschuldung). Der Einfluss des Wirtschaftswachstums auf die Umwelt, den Ressourcenverbrauch und die Arbeitslosenzahlen wird ebenfalls nicht berücksichtigt.
Nun hat der Bundestag eine Enquete-Kommission mit 17 Bundestagsabgeordneten und 17 externen Fachleuten auf den Weg gebracht, die dies innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahren untersuchen soll.
Einer der externen Teilnehmer ist Prof. Christoph Schmidt, der seit 2009 auch einer der fünf Wirtschaftsweisen ist. Er gibt schon mal die Richtung vor:
„Die Lebenserwartung steigt in Ländern, in denen die Wachstumsraten hoch sind. Wachstum hat Millionen von Menschen aus der Armut geholt. Kurzum: Wirtschaftswachstum macht glücklicher. Nachfolgende Generationen sollten nicht in Ihrer Entwicklung eingeschränkt werden und dieselben Entfaltungsmöglichkeiten wie wir haben. Usw. usw.“
Schmidt räumt ein, dass evtl. nicht alle Fragen beantwortet werden können.
Unser Kommentar: Hier wird wieder einmal versucht, die Quadratur des Kreises zu lösen.
Bundesnetzagentur weist Forderungen nach höheren Renditen für Stromnetze zurück
Netzbetreiber beklagen immer öfters, dass sich Investitionen in Netze nicht lohnen würden. Somit wäre der weitere Ausbau der Stromnetze wenig attraktiv.
Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, wies dieses Argument zurück. Die in Deutschland erzielbaren Renditen seien angemessen. "Unsere Berechnungen belegen, dass sich die Netzrenditen in Deutschland im europäischen Vergleich durchaus sehen lassen können." Angesichts des sehr geringen Risikos seien rund zehn Prozent Rendite "durchaus attraktiv".
Zur Information: Die Netzrenditen werden von den Regulierungsbehörden gedeckelt. Die Netzbetreiber legen die Netzentgelte auf die Stromverbraucher um. Die Netzkosten machen beim Strom rund ein Drittel des Endkundenpreises aus.
Noch ein Hinweis:
Gegen den Ausbau der Netze regt sich hauptsächlich dann Widerstand, wenn diese Netze mit Hochspannungsmasten und -freileitungen ausgebaut werden sollen. Dies wäre nicht notwendig, denn es gibt die Möglichkeit, Stromnetze unterirdisch zu verlegen. Unterirdische Verlegung kostet zwar mehr, erhöht aber die Sicherheit gegen Starkwind-Ereignisse, verringert den elektromagnetischen Smog und stellt einen geringeren Eingriff in die Natur dar.
Im übrigen aber kann man den Netzausbau minimieren, wenn man die Windanlagen in der Nähe der Verbraucher - insbesondere in der Nähe der großen Städte - errichten würde. Das spricht für Windenergie im Binnenland anstatt offshore.
Quelle: Handelsblatt und SFV
Klage gegen das AKW Fessenheim - Teilerfolg für TRAS
Das Verwaltungsgericht in Strassburg hat heute das Urteil zur Klage des Trinationalen Atomschutzverband (TRAS) gegen das AKW Fessenheim veröffentlicht. Das Gericht weist die Klage von TRAS und dessen Forderung nach Stilllegung des AKW zurück. Trotzdem gibt das Gericht TRAS in einem wesentlichen Punkt Recht. Beim AKW Fessenheim fehlen die rechtmässigen Bewilligungen für die Wasseremissionen. Der Betrieb ist demnach illegal. TRAS prüft weitere Schritte.
TRAS hatte im Dezember 2008 beim französischen Verfassungsgericht Klage gegen Fessenheim eingereicht wegen mangelnder Sicherheit bei Erdbeben, Überflutung und Alterung, sowie wegen der Gefährdung von Mensch und Natur.
Das Gericht erkennt, dass die chemischen Emissionen in den Rhein nie bewilligt worden sind. Dies reiche jedoch nicht aus, um das AKW zu schliessen. Die gravierenden Umweltrisiken der Emissionen über den Wasserpfad hätten von TRAS bewiesen werden müssen. Dieser Beweis kann jedoch nicht erbracht werden, aus dem einfachen Grund , weil TRAS die von der EDF im Jahre 2006 verlangten Angaben dazu nicht erhielt, vermutlich wurden entsprechende Kontrollen durch die EDF wegen der nicht festgelegten Normen gar nicht durchgeführt .
TRAS wird nun das Urteil übersetzen und analysieren, vor allem auch in Bezug auf die Erdbebenrisiken und das Alterungsrisiko des AKW. Bei diesen beiden Punkten erachtete das Gericht die Argumente der EDF als ausreichend, was von unserer Seite nach wie vor bestritten wird.
TRAS wird seinem Entscheid über die nächsten Schritte den Medien mitteilen.
Ungeachtet des Urteils erachtet TRAS den Betrieb des Atomkraftwerks Fessenheim als Verstoss gegen den Anspruch der Bevölkerung auf Schutz ihres Lebens und ihrer Gesundheit.
Film "Yellow Cake" - Die Lüge von der sauberen Energie
Der Anfang der nuklearen Kette ähnelt einer Terra incognita. Über dem Uranerzbergbau liegt seit fünfundsechzig Jahren ein Geflecht aus Geheimhaltung und Desinformation. Weltweit und bis heute. Selbst in den jüngsten Debatten über die Atomkraft spielen die verheerenden Folgen des Uranerzbergbaus keine Rolle.
Deutschland, einst drittgrößter Uranproduzent der Welt, hätte allen Grund zur Sensibilität. Doch die Regierung beschließt, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern.
In einer Zeit der neuen nuklearen Euphorie nimmt der Film den Zuschauer mit auf eine Reise, die von den ehemaligen ostdeutschen Uranprovinzen Thüringen und Sachsen zu den großen Uranminen der Welt in Namibia, Australien und Kanada führt.
Ab dem 10. - 23. März läuft der Film im Friedrichsbau-Kino in Freiburg, der Regisseur Joachim Tschirner ist bei der Freiburg-Premiere am 10.3.2011 zu Gast im Kino. Weitere Informationen zum Film erhalten Sie hier.
Generalversammlung des Förderverein SolarRegio
Der Förderverein Zukunftsenergien, SolarRegio Kaiserstuhl e. V. lädt alle Mitglieder und Interessenten sehr herzlich zur Generalversammlung in den Landgasthof „Alt Wyhl“ nach Wyhl ein. Auf der Tagesordnung stehen neben den Berichten auch diverse Neuwahlen.
Im Vorfeld der Generalversammlung bieten wir Ihnen einen interessanten Vortrag zum Thema "25 Jahre Tschernobyl und nichts gelernt". Hierüber wird uns Herr Dr. Georg Löser (Physiker) informieren.
Beginn ist am Freitag, den 08. April 2011 um 19:30 Uhr.
Tagesordnung:19.30 Begrüßung
19.35 Vortrag von Dr. Georg Löser zum Thema "25 Jahre Tschernobyl und nichts gelernt"
20.00 Aussprache zum Vortrag
20.15 Beginn der JHV
1. Feststellung der Beschlussfähigkeit
2. Jahresbericht des Vorsitzenden Rudolf Höhn
3. Jahresbericht des Schriftführers
4. Kassenbericht des Kassenwarts
5. Bericht der Kassenprüfer
6. Aussprache und Entlastung der Vorstandschaft
7. Wahl des Wahlleiters
8. Wahl der Vorstandschaft: 1. Vorsitzender, Schriftführer, Schatzmeister, Beisitzer sowie Kassenprüfer
9. Verschiedenes (Anfragen der Mitglieder, Aussprache)
Die Neuwahl des 1. Vorsitzenden wird erforderlich, da der bisherige Vorsitzende nicht mehr kandidiert.
Wie alle Jahre freuen wir uns auf Ihr Erscheinen.
1. Vorsitzender
Gemeinsam: Global denken, Lokal handeln!
Der Förderverein Zukunftsenergien Solarregio Kaiserstuhl e.V. bedankt sich recht herzlich für die Unterstützung durch die Fördermitglieder.
Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Fördermitglieder bei einem Kauf, bei einer Auftragsvergabe in Betracht ziehen würden.
Mit „sonnigen“ Grüßen
Rudolf Höhn, 1. Vorsitzender, Telefon-Nr. 07844 / 991409
Förderverein Zukunftsenergien,
SolarRegio Kaiserstuhl e.V.
Endinger Str. 67
79369 Wyhl am Kaiserstuhl
Tel.: 07642 / 5737
Fax: 07642 / 92 95 944
Homepages:
Bitte besuchen Sie auch unsere Hompages, hier finden Sie auch stets neue Beiträge.
http://www.SolarRegio.de
http://www.rheinau-solar.de
Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge, z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag. Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen.
Schauen Sie mal bei der Übersicht über den Stromertrag der Bürgersolaranlage vorbei? Da sehen Sie aktuell, welchen Ertrag die Anlage bis jetzt gebracht hat. Wer möchte Mitglied Nr. 220 werden oder werben? Wir verlosen an alle Werber eines Mitglieds jedes Jahr eine hochwertige Energiesparlampe. Eine weitere Energiesparlampe verlosen wir unter allen bei der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern.Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006
Fördermitglieder des "Klimaschutzvereins":
Adsoba -Das Dach an der Sonne /alfasolar - Solarsysteme / Gemeinde Bahlingen a.K. / Metallbau-Schlosserei Belle / Biomark Rückert / Gemeinde Bötzingen /
Schirmherrinnen/Schirmherren-Team: Sybile Laurischk, Rechtsanwältin und MdB / Karl Nicola, Bürgermeister u. MdL a.D. / Joachim Ruth, Bürgermeister / Harald B. Schäfer, Umweltminister a.D. / Dr. Hans-Erich Schött, Apotheker u. MdL a.D. / Jürgen Trittin, Bundesumweltminister a.D. / Dr. Walter Witzel, MdL a.D. / Marianne Wonnay, MdL
Möchten Sie unsere SolarZeitung nicht mehr erhalten, klicken Sie bitte auf folgenden Abmeldelink [unsubscribe link]