Kaiserstühler SolarZeitung 10/2008
vom 18 .Mai. 2008
Kostenlose Internetzeitung an alle Mitglieder und Interessenten des Fördervereines
Liebe Mitglieder und Interessenten,
1. Qui vadis Gabriel ?
Erfüllungsgehilfe von Konzerninteressen"
Mögliche Korruption der Politik durch Kohle- und Atomkonzerne
16. April 2008
Der Grünen-Politiker Hans-Josef Fell kritisierte am 16. April das vehemente Eintreten von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) für neue Kohlekraftwerke. "Was wir bei Gabriel beobachten können, ist die Wandlung vom Klimaschutz- zum Kohleschutzminister", so Fell. "Minister Gabriel, von Umweltminister traut man sich ja gar nicht mehr zu reden, wird mehr und mehr Erfüllungsgehilfe der Interessen der Konzerne. E.On, Vattenfall, RWE und EnBW betreiben allesamt Atom- und Kohlekraftwerke." Wer für neue, zentrale Kohlekraftwerke spricht, vertrete automatisch auch die Interessen der Atomkonzerne. "Der aggressive, einseitige und für einen Umweltminister unwürdige Einsatz für Kohlekraftwerke lässt schlimme Erinnerungen hochkommen. Die ehemaligen Minister Werner Müller, Wolfgang Clement und selbst Ex-Kanzler Schröder erhielten nach ihrem politischen Einsatz für die Interessen großer Energiekonzerne von diesen hinterher als Dank hochdotierte Posten", erinnert Fell. Er erwähnt nicht, dass die ehemalige Vorstandssprecherin der Grünen, Gunda Röstel, im September 2000 einen Managerposten bei der E.On-Tocher Gelsenwasser erhielt, nachdem der so genannte Atomkonsens beziehungsweise "Atomausstieg" zwischen Atomwirtschaft und der rot-grünen Bundesregierung unter Dach und Fach war. Der einstige grüne Spitzenpolitiker Rezzo Schlauch wurde offenbar noch als Wirtschaftsstaatssekretär zum 1. Oktober 2005 in den Beirat des Atomkraftwerksbetreibers EnBW berufen.
"Korruption in Deutschland funktioniert so: Bezahlt wird hinterher"
Mehr dazu unter :
www.ngo-online.de/12ganze_nachricht.php?Nr=17759&Titel
2. Nach uns die Sintflut
FDP-Umweltsprecher zum Klimawandel: "Wir dürfen nicht versuchen, etwas aufzuhalten, was nicht aufzuhalten ist."
Holger Krahmer ist der umweltpolitische Sprecher der FDP im Europäischen Parlament. In einem Interview mit der "Thüringer Allgemeinen" setzt Krahmer Akzente, für die man ihm immerhin Originalitätspunkte geben muss. Seine Haltung, "wir können nicht von Europa aus die Welt retten", unterstreicht er durch eine resignative, beinahe fatalistische Sicht auf die Umweltpolitik: "Umweltpolitik ist EU-Politik", bemängelt Krahmer, denn: "In Deutschand sind wir überkonsequent. Wenn Brüssel den CO2-Ausstoß um 20 Prozent senken will, dann verpflichtet sich Berlin zu 40. "Eine wissenschaftliche Grundlage für dieses Vorgehen existiert nach Krahmers Meinung nicht, und selbst wenn – es sei ohnehin zu spät: "Wir müssen weg kommen von dieser unangemessenen Lebensstil-Kritik, wenn es um den Klimaschutz geht. Der kurzfristige Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten. Trotzdem wird eine dogmatische und zutiefst undemokratische Öko-Alarmdebatte geführt."
Ob die Partei mit wilden Thesen wie diesen jemals zum Traum-Koalitionspartner anderer Volksparteien avancieren wird, ist fraglich. Aber das steckt Krahmer locker weg: "Ich bin es gewohnt, mich außerhalb des Mainstreams zu bewegen – auch in meiner eigenen Partei." Underdogs - auch selbsternannte - sind halt Sympathieträger. Doch war es schon immer ein schmaler Grat zwischen unkonventionellen Ansichten und haltloser Ignoranz. Thüringer Allgemeine +++
Unser Kommentar: Geisterfahrer sind gefährlich, auch in der Umweltpolitik !
3. Windenergie
Windenergie/Filmpreis
Zweimal Gold für BMU-Spot "The Power of wind"
Der mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums produzierte Kurzfilm "The Power of Wind" ist erneut ausgezeichnet worden. Beim 44. Wettbewerb des Art Directors Club für Deutschland (ADC) erhielt er zweimal Gold.
Der Film ist unter folgendem Link auf der BMU-Homepage zu sehen:
www.bmu.de/41242
4.Urheberrecht
Wer kennt das Plakat und kann Angaben über die Nutzungsrechte machen?
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich würde gerne das Plakat "Heute Tannen - Morgen wir" in meiner Doktorarbeit veröffentlichen.
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Mit herzlichem Gruß
Marion Werner
Dr. Marion Werner
Neusser Str. 26
50670 Köln
Tel. +49 (0) 221-88 26 09
5.Krieg um Öl ?
Die Sonne schickt uns keine Rechnung. Wir sollten die Energieversorgung so schnell wie möglich auf Erneuerbare Energien umstellen; bis 2035 wäre das zu schaffen. Stattdessen macht man sich Gedanken, wie man die Energiesicherheit mit militärischen Mitteln gewährleisten kann.
Das von der CDU/CSU vergangene Woche verabschiedete Strategiepapier "Eine Sicherheitsstrategie für Deutschland" macht erneut die Brisanz des Themas "Sicherung der Rohstoffzufuhr" mit militärischen Mitteln deutlich. Unmissverständlich wird formuliert: "Die Herstellung von Energiesicherheit und Rohstoffversorgung kann auch den Einsatz militärischer Mittel notwendig machen."
Zitat:
„3. Energie- und Rohstoffversorgung sichern
Ein weiterer Risikofaktor ist unsere Abhängigkeit von Energie und Rohstoffen sowie einer sicheren Versorgungsinfrastruktur. Im Jahr 2030 werden über zwei Drittel des Energieverbrauches in Europa durch Einfuhren gedeckt werden müssen, vor allem aus Russland, der Golfregion und Nordafrika. Bereits heute sind angesichts des weltweit stark wachsenden Energie- und Rohstoffbedarfs, insbesondere in China und Indien, Engpässe, Ressourcenkonflikte und -verteuerung zu erwarten. Krisenhafte Entwicklungen, Terrorismus oder gewaltsame Konflikte in Lieferländern können unsere Versorgung mit Energie und Rohstoffen gefährden und unserer Wirtschaft Schaden zufügen. Es besteht aber auch die Gefahr, dass unsere Abhängigkeit gegen uns instrumentalisiert wird und wir politisch unter Druck gesetzt werden.
Die Herstellung von Energiesicherheit und Rohstoffversorgung kann auch den Einsatz militärischer Mittel notwendig machen, zum Beispiel zur Sicherung von anfälligen Seehandelswegen oder von Infrastruktur wie Häfen, Pipelines, Förderanlagen etc.“
Quelle:
Fazit: An erneuerbaren Energien verdienen viele, am Krieg nur wenige.
6.Bienensterben
Das Saatgut für Mais wird in Deutschland mit Clothianidin gebeizt, um den gefürchteten Maiswurzelbohrer zu bekämpfen. In Frankreich und Italien ist dieser Wirkstoff seit Jahren verboten, weil dadurch Bienenvölker absterben.
Nun hat auch das Julius-Kühn Institut in Braunschweig eindeutig festgestellt, dass Clothianidin am Bienensterben in BW Schuld ist, und das zuständige Bundesamt lässt die Zulassung der betroffenen Pflanzenschutzmittel ruhen.
Gott sei Dank ist die Mais-Aussaat vorbei, sonst hätte man den Landwirten einen schweren Schaden zugefügt. Die Imker müssen sehen, wie sie damit fertig werden.
Entschädigungen gibt es bestenfalls vom Steuerzahler, aber nicht von den Verursachern.
Ähnlich wie bei der Kinderkrebsstudie wird vermutlich emsig weiter geforscht, ob es nicht doch noch andere Ursachen für das Bienesterben geben könnte oder ob der Honig belastet ist.
Hoffentlich steht zwischen den Maisfeldern kein Windrad das den Wirkstoff Clothianidin, zusätzlich verwirbelt; dann müsste man vorbeugend alle Windkraftanlagen in BW abschalten.
Fazit: Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.
7.NeuesGebeude der Firma W-quadrat Solartechnik
Die Firma W-Quadrat hat in Gernsbach ein neues Firmengebäude errichtet.
Das Bürogebäude in Passivhaustechnik mit 430 m² Nutzfläche und einer angrenzenden Halle mit 500 m² Lagerfläche, 150 m² Werkstatt und 48 m² Sozialräumen in Niedrigenergiehausstandard wurde auf dem 5113 m² großen Grundstück errichtet.
Der umbaute Raum beträgt ca. 6000 m³.
Das Gebäude wird regenerativ mehr Energie erzeugen als für Heizung, Warmwasser und Strom im Gebäude gebraucht wird und ist dadurch ein Plus-Energie-Industriegebäude.
Dies wird durch konsequenten Einsatz von Solarenergie, Erdwärme, kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Restholzfeuerung verbunden mit sehr starker Wärmedämmung und Dichtheit des Gebäudes erreicht.
Die Festrede am 3. Mai hielt kein geringerer als Franz Alt.
Wir wünschen unserem Fördermitglied, der Firma W-Quadrat, weiterhin viel Erfolg.
Näheres unter : http://www.w-quadrat.de/
und
http://www.SolarRegio.de/documents/Kaiserstuehler_SolarZeitung_10-2008.pdf
8.Grid-Parity : die Angst der Stromkonzerne
Die Grid Parity, auf deutsch "Netz-Gleichwertigkeit", wird dann erreicht, wenn Strom aus einer Photovoltaikanlage zum gleichen Preis wie der Endverbraucherpreis von Steckdosenstrom angeboten werden kann. Wenn z.B. Steckdosenstrom demnächst rund 25 Cent/kWh kostet und die Kosten für Photovoltaikanlagen fallen, kann es für den einzelnen Hauseigentümer sinnvoller sein, seinen Solarstrom direkt zu verbrauchen, statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen.
Auch wenn im Moment die Preise für Photovoltaikanlagen wegen der hohen Nachfrage drastisch ansteigen, werden die Preise langfristig fallen.
Die Chefin der Örlikon Solarsparte, Jaennin Sargent, sagt für Dünnschichtmodule bis zum Jahr 2010 einen Preis von 44 Cent pro Watt voraus. Das wäre ein Preis von 440 € je kWp; die Preise für herkömmliche Solarmodule liegen zur Zeit bei ca. 3.000 € je kWp.
Sie muss es wissen: Zwei Anlagen für die Herstellung der Dünnschicht-Module werden derzeit ausgeliefert; 10 weitere Kunden stehen auf der Warteliste.
Die Photovoltaik bringt es im Moment nur auf einen Anteil von ca. 1% der erneuerbaren Energien; das kann sich aber bei sinkenden Preisen sehr schnell ändern.
Die Stromkonzerne richten nun ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Änderung des EEG.
Man möchte die Einspeisevergütung für PV-Anlagen drastisch senken; am Liebsten möchte man den Zubau von neuen PV-Anlagen deckeln.
Bei dieser sog. Quoten-Regelung bestimmen die Energieversorger, wie viel erneuerbare Energie ihr Netz verträgt.
Bei 20 geplanten Kohlekraftwerken und einer Laufzeitverlängerung der AKW kann man den Zuwachs der Erneuerbaren auf Null herunterfahren.
Bei Windkraft möchte man jedoch die Einspeisevergütung, vor allem bei off-shore Anlagen, anheben. Hier winken den Stromkonzernen zusätzliche Gewinne; private Anleger bleiben außen vor.
9. Die Dienstwagenflotte der Politiker
+ 11.05.2008 + Neue Dienstwagen-Erhebung der Deutschen Umwelthilfe zeigt ernüchterndes Ergebnis: Die meisten Minister lässt die Treibhausdebatte kalt.
Vorbildcharakter beim Lebensstil wird unterschätzt. Nur Berliner Umweltsenatorin Lompscher hält EU-Zielwert für CO2 ein. Viele Spitzenpolitiker verweigern Auskunft mit vorgeschobenen Sicherheitsargumenten.
Siehe : http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=a46e8e03558ms99
10. Solaranlagenbetreiber werden schikaniert
+ 11.05.2008 + Bundesverband Solarwirtschaft registriert besorgniserregenden Anstieg von Hemmnissen bei Einspeiseverträgen und Netzanschlüssen.
Der Bundesverband Solarwirtschaft schlägt Alarm. In jüngster Zeit häufen sich die Beschwerden von privaten Solaranlagenbetreibern über Schikanen beim Netzzugang. Netzbetreiber machen Privatpersonen vielerorts den Betrieb von Solarstromanlagen so schwer wie möglich – und das, obwohl die vorrangige und hinderungsfreie Einspeisung von Solarstrom gesetzlich durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschrieben ist.
Näheres unter : http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=a46e8e03559ms99
11. Einladung zum Solarfest
Sonntag, den 15. Juni 2008, ab 11.00 Uhr
Mehrzweckhalle 77866 Rheinau-Memprechtshofen
Die Eigenbetrieb „Photovoltaik“ der Stadt Rheinau errichtet in Memprechtshofen auf dem Dach des Kindergartens und der Mehrzweckhalle zwei neue Photovoltaikanlagen. Unser Förderverein hat die Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung der Anlagen kostenlos übernommen.
Das ist ein Grund zum Feiern!
Das Motto des 5. Rheinauer Solarfestes lautet:
100 Prozent Erneuerbare Energien
PROGRAMM
11.15 Uhr Grußwort des Ortsvorstehers Andreas Pollok
11.30 Uhr Führungen durch die beiden PV-Anlagen ( Firma W-Quadrat)
12.00 Uhr Mittagessen
13.45 Uhr Vortrag 1: Rudolf Höhn, Förderverein Zukunftsenergien
„Wir brauchen weder Atomkraft noch Kohlekraftwerke“
14.00 Uhr Vortrag 2: Dr. Walter Witzel, Vorsitzender des Landesverbands für Windenergie Baden-Württemberg
„Was kann die Windkraft leisten?“
15.00 Uhr Grußwort der Bundestagsabgeordneten Elvira Drobinski-Weiss
15.15 Uhr Musikalische Unterhaltung mit der Akkordeon- und Keyboardband
“Rhythmic Seven“
15.30 Uhr Spielstraße auf der Spielwiese.
16.30 Uhr Verleihung des Rheinauer Solarpreises 2008.
17.00 Uhr Gemütliches Beisammensein.
18.00 Uhr Ausklang
Ausstellungen „Tschernobyl – verseuchtes und verlassenes Land“ und Zeichnungen des Kindergartens Memprechtshofen von den neuen Solaranlagen.
Auf dem Vorplatz der Halle werden die Firmen, ADSOBA (Solaranlagen), W-Quadrat (Solartechnik), Dämmkauf (Dämmstoffe) und Lux-Haus ihre Produkte vorstellen und Ihre Fragen beantworten.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Wir laden herzlich ein!
Projektgruppe Rheinau im Förderverein Zukunftsenergien
Mit "sonnigen" Grüßen
Rudolf Höhn, 1. Vorsitzender Tel..: 07844/991409
Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge. Z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag . Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen.
Schauen Sie mal bei der Übersicht über den Stromertrag der Bürgersolaranlage vorbei? Da sehen Sie aktuell, welchen Ertrag die Anlage bis jetzt gebracht hat. www.SolarRegio.de Wer möchte Mitglied Nr. 201 werden oder werben? Wir verlosen an alle Werber eines Mitglieds jedes Jahr eine hochwertige Energiesparlame. Eine weitere Energiesparlampe verlosen wir unter allen bei der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern. Mit herzlichen GrüßenRudolf Höhn, 2. Vorsitzender TEL..: 07844/991409
Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006
AFörderverein Zukunftsenergien,
Endinger Str. 67
79369 Wyhl am Kaiserstuhl
Tel.: 07642 / 5737 Fax: 07642 / 400 8001 homepage: www.SolarRegio.de