Kaiserstühler SolarZeitung 35/2007 vom 4.12.07
Wir befinden uns mitten im Fasching, man braucht nur in die Zeitungen sehen.
1 . So stand es am 29.11.07 in meiner Tageszeitungen:
Spanien wird zur Wüste, olé !
Madrid(dpa) . In Spanien drohen infolge der Erderwärmung » afrikanische Verhältnisse«. Nach einem Gutachten, das 17 spanische Klimaexperten dem Ministerpräsidenten José Luis Rodriguez Zapatero überreichten, könnte ein Drittel der Iberischen Halbinsel bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer Wüste werden. Wenn es nicht gelinge, die Erderwärmung aufzuhalten, werde in der Südhälfte Spaniens ein » afrikanisches Klima« mit langen Hitzewellen und wenig Niederschlägen herrschen, heißt es nach Presseberichten in dem Papier.
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Der "Erfinder" dieser Überschrift verwechselt den Klimawandel scheinbar mit einer Faschingsveranstaltung. Olé – bedeutet soviel wie "bravo, oder recht so". Werden wir demnächst lesen können :
Holland und Norddeutschland versinken im Meer, Olé ! ?
2. (auch in der Tageszeitung vom 29.11.2007)
ADAC fordert Steuersenkung wegen Spritpreis.
Kein Faschingsscherz, das haben die tatsächlich gefordert. Wie soll das gehen und wird die Steuer wieder erhöht, wenn der Spritpreis fällt, oder gibt es einen variablen Steuersatz nach Tagespreisen?
Eigentlich müsste der ADAC Sprit-sparende Autos empfehlen oder eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs fordern. Das kann man wohl nicht verlangen: Ein Metzger wirbt ja auch nicht für vegetarische Kost. Olé !
3. in der gleichen Ausgabe der Tageszeitung auf der Seite für Kinder
D i e A u t o s d e r Z u k u n f t
Tempo 330 im Straßenverkehr/ Prototypen auf einer Automesse in Essen
Xenia und Marina dürfen es schon anfassen. Die zwei Fotomodels strecken ihre Hände aus und : wow! Sie berühren ein Auto, das Tempo 330 fahren kann - das ist so schnell wie in der Formel 1. Der Unterschied: Das PS-Monster vor Xenia und Marina ist für den ganz normalen Straßenverkehr gedacht. Vorn sieht es so aus, als hätte es eine Schnauze. Und die Scheinwerfer wirken wie zwei grimmige Augen. …… usw. usw.
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Die Abneigung gegen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen kann nicht früh genug geweckt werden. Olé !
4. Und dann kann man weiter lesen :
Deutsche sparen ungern Energie bei sich selbst!
… allerdings hielten zwei Drittel der Deutschen ihren eigenen Energieverbrauch nicht für überdurchschnittlich hoch. Sie sehen viel mehr politischen Handlungsbedarf, als im eigenen privaten Haushalt. Eher würden als Einsparfelder Kraftwerke, Industrie und Verkehr angegeben. …
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Wer hätte das gedacht? : Sparen sollen immer die Anderen; an die Folgen denken wir nicht.
Mir fällt dazu nur der Spruch einer Berliner Göre ein:
Heute ärgere ich meine Mutter: Ich ziehe keene Handschuhe an, dann verfrieren mir meene Finger und dann ärgert sie sich. Olé!
5. …jetzt ist Schluss mit lustig
Areva schließt Uranpakt mit China
Der französische Atomkonzern Areva hat einen 8-Milliarden-Auftrag für den Bau von 2 AKW (incl. Uranlieferung für 14 Jahre) erhalten.
Lt. Financial Times Deutschland rechnet man in den nächsten 10 Jahren weltweit mit mehreren Hundert neuen Reaktoren. So viele werden es sicher nicht sein, aber jeder neue Reaktor ist einer zuviel.
Was ist der Unterschied zwischen Atomenergie und den erneuerbaren Energien?
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Bei der Atomenergie ist der Profit für wenige, der Müll für alle.
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Bei den Erneuerbaren ist der Profit für alle und Müll für keinen.
Hat man aus dem Reaktorunfall in Tschernobyl nichts gelernt?
Natürlich nicht:
- die radioaktive Wolke durfte damals den Rhein nicht in Richtung Frankreich überschreiten. Frankreich ist also todsicher !
- durch die oberirdischen Atomtests war der radioaktive Fallout im Jahre 1963 fast 2,5 mal so hoch wie nach dem Gau in Tschernobyl und nur jeder Zweite von uns , der vor 1966 geboren wurde, muss in seinem Leben mit einer Krebserkrankung rechnen. Das ist das Restrisiko !
Das sind doch gute Argumente für die Atomkraft oder ?
6. Rußfilter für Holzöfen; Aus für Elektrospeicherheizungen
Das Bundesumweltministerium will Änderungen in die Bundesimmissionsschutzverordnung und Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) einbringen. Schon kommt Kritik von der CDU/FDP, und der Eigentümer-verband Haus&Grund warnt vor erheblichen Belastungen.
Da sieht die Umwelt wieder mal alt aus.
7 . Leadsänger von Midnight Oil wird Umweltminister
Mit dem Lied "Beds are burning" hat Peter Garrett 1987 mit seiner australischen Rockgruppe Midnight Oil einen weltweiten Hit gelandet. Als Leadsänger prägte der heute 54-jährige Garrett wie kein Zweiter das Bild der von ihren Fans "Oils" genannten Gruppe. In ihren Texten spielten Umwelt, soziale Gerechtigkeit und die Rechte der Aborigines eine wichtige Rolle. Jetzt wird der kahlköpfige Garrett Leadsänger im Umweltministerium in Canberra.
Der designierte Premier Kevin Rudd nominierte ihn als Minister für Umwelt, Kulturerbe und Kunst. Allerdings entzog Rudd dem Ministerium die Bereiche Klima und Wasser, für die er erstmals ein eigenes gemeinsames Ressort schuf. Das soll die malaysischstämmige Senatorin Penny Wong leiten. Rudd, Wong und Garrett werden gemeinsam zur UN-Klimakonferenz nach Bali reisen.
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Bisher wurde für den Umweltschutz in Australien lediglich Klimawandel und normale Glühlampen verboten. Das wird sich hoffentlich ändern.
Wer den Refrain des Songs nicht kennt, hier ist er:
The time has come
to say fair’s fair
to pay the rent
to pay our share
The time has come
afact´s a fact
it belongs to them
let´s give it back
How can we dance, when our earth is turning,
how do we sleep while our beds are burning?
Das war´s für Heute.
Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge. z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag . Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen.
Rudolf Höhn, 2. Vorsitzender TEL..: 07844/991409
Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006
Schirmherrinnen/Schirmherren-Team: Sybile Laurischk, Rechtsanwältin und MdB / Karl Nicola, Bürgermeister u. MdL a.D. / Joachim Ruth, Bürgermeister / Harald B. Schäfer, Umweltminister a.D. / Dr. Hans-Erich Schött, Apotheker u. MdL a.D. / Jürgen Trittin, Bundesumweltminister a.D. / Dr. Walter Witzel, MdL a.D. / Marianne Wonnay, MdL