Kaiserstühler SolarZeitung  33/2007

1. Umweltschutz "de Luxe"

Alle reden von Umweltschutz, aber in Wirklichkeit geht es oft nur um die Frage: "Wie schützt man Industrie, Wirtschaft und den eigenen Geldbeutel vor der Umwelt ?"

Klar, dass man für den Umweltschutz Geld in die Hand nehmen muss; aber wer macht das wirklich "wenn es sich nicht rechnet"? Dabei vergleicht man immer nur die Preise und nicht die tatsächlichen Kosten. Konventioneller Strom ist bisher billiger zu produzieren, weil man die Kosten für Atommüllentsorgung, fehlende Haftpflicht-Versicherung, Kohle-Subventionen und Umweltschäden nicht berücksichtigt. Das zahlt der Steuerzahler. Nur wenige Gemeinden beziehen Öko-Strom. Das ist zwar teuerer, aber dahinter steht ein politischer Wille und nicht ein Preisvergleich zwischen konventionellem- und Ökostrom. Wenn ein neues Baugebiet erschlossen wird, eine neue Schule, ein Familienzentrum, eine Ganztagsschule oder irgendetwas in der Gemeinde gebaut werden soll, fragt man zuerst:" Wollen wir oder wollen wir nicht"?

Wenn man etwas wirklich will, wird erst eine politische Lösung gesucht; wobei die zu erwartenden Kosten oft schön gerechnet werden. Wirtschaftliche Aspekte spielen keine Rolle. (z.B. Bahnhof 21 in Stuttgart)

Danach macht man sich Gedanken über die Finanzierung und erst danach wird durch Ausschreibungen der günstigste Preis ermittelt.

Beim Bezug von Ökostrom wird das Pferd von hinten aufgezäumt.

Man macht zuerst die Ausschreibung und vergleicht dann die Preise von Ökostrom und konventionellem Strom, um festzustellen (was man schon vorher wusste), dass der Ökostrom teuerer ist. Danach muss "leider" der günstigste Bieter genommen werden; ein politischer Wille ist nicht erkennbar.

Dazu braucht man keinen Gemeinderat, das hätte auch eine Arbeitsgemeinschaft von 10-jährigen Schülern herausgefunden. Nur dumm, dass diese Schüler nicht gefragt werden, obwohl sie die Folgen des Klimawandels ausbaden müssen.

Es gibt auch positive Nachrichten: Soeben höre ich, dass die Stadtwerke Kassel nur noch Ökostrom beziehen und verkaufen werden.


 

2. AKW Fessenheim

Schon wieder hat es einen Störfall in Fessenheim gegeben. Für die deutsche Bevölkerung bestand, wie immer, keine Gefahr. Wenn wirklich

radioaktive Strahlung austreten sollte, darf diese gem. franz. Staatsregierung den Rhein nicht überqueren und nach Deutschland gelangen. Wie machen die das ?

AKW und Terrorgefahr: Grenzüberschreitende Protestaktion Protestfrühstück beim AKW Fessenheim am Samstag, 10.11. um 11 Uhr

Umweltgruppen aus Frankreich und Deutschland rufen für Samstag den 10.11.2007 um 11 Uhr zu einem Protestfrühstück auf dem Dammweg an der Ostseite des AKW Fessenheim auf.

Hintergrund ist die absolut mangelhafte Absicherung des ältesten französischen AKW gegen terroristische Gefahren und die Ablehnung des Präfekten, den Dammweg östlich des AKW zu sperren.

Mehr Infos und Mailingliste Fessenheim: www.bund-freiburg.de

 


 

3. Rückblick: Anne Will –Talkshow vom 21.10.2007

"Das Tribunal war bereitet: Bei Anne Will sollte Eon - Chef Bernotat erklären, wie der Stromkonzern Kasse macht. Daraus wurde nichts - aber es war ganz lustig."

So stand es in der Süddeutschen Zeitung : (www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/291/139003

Es war überhaupt nicht lustig und den Erneuerbaren Energien wurde ein Bärendienst erwiesen. Da zeigte man zur Information einen Film-Beitrag über den Dipl.-Ing. Sebastian Schuster, der sich vom E-Werk abgekoppelt hat und seinen Strom ausschließlich selbst erzeugt.

Da hatte man gedacht, man zeigt ein funktionierendes Projekt, das Energie im Überfluss erzeugt und eine echte Alternative darstellt.

Was man dann sah, war eine Stromversorgung mit 2 PV-Modulen und einer kleinen Batterie, die an sonnenarmen Tagen nicht einmal für die abendliche Beleuchtung und einen Minifernseher reicht. Wäschewaschen

entweder von Hand oder im nächsten Waschsalon; Fahrrad statt Auto etc. Genau so stellt sich Otto Normalverbraucher die Energiewende vor und Denkt: "Wie gut, dass wir unsere Energieversorger und den billigen Atomstrom haben.

Dazu schreibt die SZ weiter "Anne Will konnte sich ein offenes Lachen nicht verkneifen und selbst im Gesicht des staubtrockenen Eon-Chefs zeichnete sich eine Art Grinsen ab."

Ich bin nicht mit Bärbel Höhn verwandt oder verschwägert aber früher hätte sie wegen dieser Unverschämtheit auf den Tisch gehauen und die Talkrunde verlassen. Nein, alle haben die Runde bis zum bitteren Ende ausgesessen. Oder bin ich eingeschlafen? Das passiert mir immer wieder, wenn ich den Worten unseres Wirtschaftsministers Michael Glos lausche.

Stellen Sie sich eine Talkrunde zwischen herkömmlichen Bauunternehmern und Fertighausherstellern vor. In einem Filmbeitrag wird eine billige aber gut isolierte Hundehütte ohne Heizung vorgestellt, die Platz für einen Menschen mit Hund bietet. Und auf die Frage, was machen Sie wenn es kalt wird, käme die Antwort: "Ich habe einen großen Hund mit dicken Fell, da rücke ich näher ran." Welcher Fertighausbauer würde da nicht aufstehen und gehen?


 

4. Garantie und Gewährleistung bei PV-Modulen

Genau so hatten wir es uns vorgestellt. Die Modulhersteller überbieten sich mit Leistungsgarantien und erwecken den Eindruck, man könne im Falle zu geringer Modulleistung auch nach 2 Jahrzehnten noch auf eine Rundum-sorglos-Versorgung durch den Hersteller hoffen.

Die Zeitschrift Photon hat in Ihrer Ausgabe 10/2007 die Leistungsgarantien verschiedener Hersteller untersucht und verglichen.

Aus Kundensicht sind alle Versprechungen der Hersteller meist unbrauchbar, zu oft verweisen die Hersteller später auf das Kleingedruckte und der Installateur der Anlage sitzt zwischen den Stühlen.

Zum Glück haben Module tatsächlich eine hohe Lebensdauer, wenn sie die ersten 5 Jahre klaglos überstehen. Photon schlägt deshalb eine Gewährleistung von 5 Jahren ohne "Wenn und Aber" vor.

100%-ig verlassen kann man sich eigentlich nur auf die 2-jährige gesetzliche Gewährleistung.

Deshalb unser Rat an alle künftigen Anlagenbetreiber:

Suchen Sie sich für Ihre neue PV-Anlage einen zuverlässigen und solventen Installateur in ihrer Region und überprüfen Sie ihre Anlage noch einmal gründlich ca. 6 Wochen vor Ablauf der 2-jährigen Gewährleistung.


5. Peak of Oil

 

Auch wenn es noch große Ölreserven gibt; irgendwann ist der Punkt

erreicht, an dem die Erdölförderung nicht mehr gesteigert werden kann um

den tatsächlichen Bedarf zu decken. Dann wird´s richtig teuer.

Die weltweite Ölproduktion hat im Jahr 2006 ihren Höhepunkt (Peak) überschritten und fällt jetzt mit einigen Prozentpunkten pro Jahr zurück.

Das ist die Kernbotschaft einer globalen Ressourcen-Studie, die von der Energy Watch Group soeben im Londoner Auslandspresseclub vorgestellt wird. Schon in den nächsten beiden Jahrzehnten wird die globale Ölversorgung dramatisch zurückgehen und eine Versorgungslücke erzeugen, die auch durch erhöhte Energieproduktion aus anderen fossilen oder atomaren und alternativen Quellen kaum so schnell geschlossen werden kann.

Weitere Infos unter www.sonnenseite.com/index.php?pageID=6&news:oid=n8639&template=news_detail.html&flash=true


6. EcoTrinova

 

Die Eco Trinova mit Herrn Dr. Löser beteiligt sich mit ihrem Samstag-Forum am Landes-Wettbewerb  ECHT GUT!  Ehrenamt in Baden-Württemberg zu Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung.

Sie liegt bei der Gesamtwertung unter den ersten 10 Plätzen und bittet um unsere Stimmen bis 1. Nov. 2007 unter

http://www.echt-gut-bw.de/nominierte/nominierte_detail.php?id=4542&kat_id=21&menu_id=21

Näheres und das Programm für das letzte Quartal unter: www.ecotrinova.de


 

7.Verleihung des "Klaus-Binder Zukunftspreis der Solarregio Kaiserstuhl" am Montag , 5. November in Weisweil,

Beginn 18.30 Uhr.

Bitte besuchen Sie unsere Veranstaltung .

Vorläufiger Programmablauf:

  1. Musikalischer Auftakt - Musikverein Weisweil
  2. Rudolf Höhn: Begrüßung
  3. Grußworte: Oliver Grumber, Bürgermeister der Gemeinde Weisweil, u.a.m.
  4. Festvortrag von Dr. Hermann Scheer: "Keine Zukunft ohne Vorreiter!"
  5. Musikvortrag - Musikverein Weisweil
  6. Rudolf Höhn: Ziele und Aktivitäten des Fördervereins
  7. Vorstellung der Preisträger (Powerpointpräsentation)
  8. Bürgermeister der Stadt Waldkirch, Herr Leibinger: Laudatio über die
    Projekte bzw. die Gewinner des Klaus-Binder-Zukunftspreises
  9. Preisverleihung
  10. Schlussworte und musikalischer Ausklang

Es lohnt sich, den Vortrag von Dr. Hermann Scheer anzuhören.

Zur Person Dr. Hermann Scheer MdB

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler und Publizist

Doktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft

Dr. h.c. der Technischen Universität Bulgarien

Träger des Weltsolarpreises 1998

Träger des Alternativen Nobelpreises 1999

Träger des Weltpreises für BioEnergie 2000

Hero for the Green Century des TIME Magazine 2002

Träger des Weltpreises für Windenergie 2004

Träger des Solar World Einstein-Preises 2005

Seit 1980 Mitglied des Deutschen Bundestages

Seit 1988 Ehrenamtlicher Präsident der gemeinnützigen Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR

Seit 2001 Ehrenamtlicher Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energien

 


 

Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge. z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag . Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen.

Schauen Sie mal bei der Übersicht über den Stromertrag der Bürgersolaranlage vorbei? Da sehen Sie aktuell, welchen Ertrag die Anlage bis jetzt gebracht hat. www.SolarRegio.de
Wer möchte Mitglied Nr. 201 werden oder werben? Wir verlosen an alle Werber eines Mitglieds jedes Jahr eine hochwertige Energiesparlame. Eine weitere Energiesparlampe verlosen wir unter allen bei der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern.
Mit herzlichen Grüßen

Rudolf  Höhn, 2. Vorsitzender    TEL..: 07844/991409

Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006

Schirmherrinnen/Schirmherren-Team: Sybile Laurischk, Rechtsanwältin und MdB / Karl Nicola, Bürgermeister u. MdL a.D. / Joachim Ruth, Bürgermeister / Harald B. Schäfer, Umweltminister a.D. / Dr. Hans-Erich Schött, Apotheker u. MdL a.D. / Jürgen Trittin, Bundesumweltminister a.D. / Dr. Walter Witzel, MdL a.D. / Marianne Wonnay, MdL

Förderverein Zukunftsenergien,
SolarRegio Kaiserstuhl e.V.
Endinger Str. 67                                                                
79369 Wyhl am Kaiserstuhl

Tel.: 07642 / 5737