Kaiserstühler SolarZeitung 31/2007
1. Deutschlands erster Offshore-Windpark „Alpha Ventus“ mit 12 Windrädern
entsteht vor der Nordseeinsel Borkum.
Das 180 Mio. € Projekt soll schon im Jahr 2008 den ersten Strom ins Netz einspeisen
und den Bedarf von 50.000 Haushalten decken. Bauzeit ca. 15 Monate.
Die Investitionskosten pro Haushalt betragen 3.600 €. (180 Mio. € : 50.000 Haushalte) ; Energiekosten fallen während der gesamten Lebensdauer von 20 Jahren nicht an.
Ein Schnäppchen, wenn man diese Zahlen mit dem Bau neuer Atomkraftwerke vergleicht.
Ein neues AKW mit 1,2 GW kostet ca. 10 Milliarden €, die Bauzeit beträgt ca. 10 Jahre. Die Zwischenfinanzierung (unter normalen Konditionen) und die Preissteigerungen in dieser Zeit, würden nochmals 5 Milliarden kosten. Rechnet man Rücklagen für die Entsorgung mit ein, dann kommen locker 18 Milliarden € zusammen.
Bei 350 Tagen Volllastbetrieb werden damit ca. 10 Milliarden kWh/Jahr erzeugt; das reicht rechnerisch für 3,33 Mio. Haushalte.
Die Investitionskosten pro Haushalt betragen ca. 5.400 € ; man muss während der gesamten Lebensdauer neue Brennelemente „nachschieben“ und bis jetzt weiß niemand, wohin mit dem Müll.
Rechnet sich das ? Nur wenn die Betreiber vom Staat (also von uns Bürgern) zinsverbilligte Darlehen erhalten und die Strompreise beliebig erhöhen kann.
2. Gas und Strom werden schon wieder teuerer
Der Vorstandsvorsitzende der Eon, Herr Bernotat, sagte der „Bild“-Zeitung am 14.09.07 : „Für das, was Strom an Lebensqualität bietet, ist Strom eigentlich zu billig, wenn wir ehrlich sind.“
Eine vierköpfige Familie zahle bei normalem Energieverbrauch pro Tag etwa 2,60 Euro für Strom. "Dafür kriegt man gerade einmal eine Currywurst, ein Stück Kuchen oder ein großes Bier", schrieb Bernotat weiter.
Nun hat man die Katze aus dem Sack gelassen: Gas und Strom werden in Kürze schon wieder teurer; auf die Verbraucher kommt eine neue Preiswelle zu.
Erst im Juli dieses Jahres hatten 126 Stromversorger die Preise im Schnitt um 7,5 % angehoben. Nun drohen zum Jahreswechsel weitere 10 %.
Was sagt Herr Bernotat jetzt zu seiner These über den zu billigen Strom? : „Ihm sei es mit seiner Aussage nur darum gegangen, die aufgeheizte Debatte um die Strompreise zu versachlichen.“
Das ist ihm doch hervorragend gelungen, oder ?
Fazit: Wer jetzt noch keinen Ökostrom bezieht, dem ist nicht zu helfen.
3. Eisschmelze am Nordpol schlimm wie nie
Eine Eisfläche von der Größe Westeuropas verschwand innerhalb der letzten 10 Jahre. Nach dem letzen Welt-Klimabericht der UN haben sich viele entspannt zurückgelehnt und weiter geträumt. Eine Erwärmung von 20 Celsius und ein Anstieg des Meeresspiegels von 60 cm bis zum Ende dieses Jahrhunderts* bringt zwar einige Unbequemlichkeiten, aber das kann man aussitzen. Die Menschen in Bangladesch werden bis zum Hals im Wasser stehen, aber das ist weitweg. In Holland und in Norddeutschland hat man schon immer Deiche gebaut; da muss man halt zur Schaufel greifen und die Deiche pro Jahr um 6 cm erhöhen. Der Mittelmeerraum wird fast unbewohnbar sein: fein, dann kommen die Leute im Urlaub zu uns und können unsere Rotweine genießen. Den Riesling holen wir uns aus Norwegen ….
* Offensichtlich hat niemand das „Kleingedruckte“ gelesen: „ ….. aber nur , wenn der CO2- Ausstoß bis 2050 auf Null gesenkt wird“
Und er wird nicht gesenkt, im Gegenteil: der CO2-Ausstoß steigt weltweit an! Schuld sind immer die Anderen; die Chinesen, die Amerikaner, die Australier, die Brasilianer etc. . …
Bei uns denkt man „ernsthaft“ über 40 neue Kohlekraftwerke nach, damit das Wirtschafts- Wachstum nicht gefährdet wird.
Dem Klimawandel ist das egal.
Bereits in 15 bis 20 Jahren ist das Meer in der Arktis im Sommer eisfrei und spätestens zum Ende des Jahrhunderts können auch die Polkappen geschmolzen sein. Das entspricht einer Erhöhung des Meeresspiegels um 6 m.
In Baden-Württemberg könnte man auch das positiv sehen und weiter Windräder verhindern:
Dann beginnt Norddeutschland eben im Harz und im Süden steigen die Grundstückspreise. Selbst wenn wir morgen den CO2-Ausstoß auf Null zurückfahren, würde es noch ca. 30 bis 40 Jahre dauern, bis sich das Klima stabilisiert.
Der Klimaforscher Mojib Latif sagte sinngemäß: „Wer langfristig denkt, sollte auf Sylt kein Haus mehr bauen oder kaufen“. So einfach kann Wissenschaft sein.
Der Klimawandel kommt schneller als es die Behörden erlauben !
Weitere Infos unter: http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=8e08c1d2255ms65
4. Vergleich von PV-Modulen
Die Zeitschrift Photon hat 10 verschiedene Modultypen 1 Jahr lang in der Praxis getestet. Die Ergebnisse wurden in der Ausgabe 9/2007 veröffentlicht: Ausgerechnet ein Sanyo und ein Sharp Modul belegen die letzten beiden Plätze.
Die Jahreserträge liegen bei umgerechnet 1017,71 kWh ( Photowatt - PW 1650) bis lediglich 917,48 kWh (Sharp NT-R5E3E) .
Ob dieser Test repräsentativ ist, muss sich erst noch herausstellen. Bei einigen Modulen liegt der Verdacht nahe, dass man B-Ware zum normalen Preis eingekauft hat.
Fazit: Beim Bau einer Solaranlage sollte man sich einen seriösen Lieferanten/Installateur suchen. Da kann man auch reklamieren, wenn die Anlage die zugesagte Leistung nicht bringt.
Bei Reklamationen, die bisher selten aufgetreten sind, ist die Stellungnahme der RA Frau Dr. Christina Bönning : „Leistungsgarantie für Solarmodule“ sehr hilfreich.
Sie kann unter http://www.sfv.de/artikel/2007/Leistung.htm herunter geladen werden.
Trotzdem: Lassen Sie sich nicht verunsichern. Bei unseren Bürgersolaranlagen wurden auch Sharp-Module eingebaut. Sie haben, wie alle anderen Module in den letzten Jahren einen Ertrag von durchschnittlich 1000 kWh je kWp erbracht.
5. Stromfresser im Heizungskeller
Alte Umwälzpumpen können pro Heizperiode bis zu 800 kWh verbrauchen und Kosten in
Höhe von 150 € verursachen.
Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 9/2007 verschiedene Umwälzpumpen getestet. Geregelte Hocheffizienzpumpen können den Verbrauch auf 60-150 kWh und damit die Kosten auf 11-29 € pro Jahr senken.
Die mit „sehr gut“ beurteilten Pumpen bekommt man im Internet bereits ab 180 € angeboten.
Den kompletten Bericht kann man sich für 2 € herunterladen unter:
http://www.test.de/themen/haus-garten/test/-Heizungspumpen/1567473/1567473/1567076/
6. Verleihung des "Klaus-Binder Zukunftspreis der Solarregio Kaiserstuhl" am Montag , 5. November in Weisweil, Beginn 18.30 Uhr.
Bitte merken Sie sich diesen Termin vor.
Vorläufiger Programmablauf:
1. Musikalischer Auftakt - Musikverein Weisweil
2. Rudolf Höhn: Begrüßung
3. Grußworte: Oliver Grumber, Bürgermeister der Gemeinde Weisweil, u.a.m.
4. Festvortrag von Dr. Hermann Scheer: "Keine Zukunft ohne Vorreiter!"
5. Musikvortrag - Musikverein Weisweil
6. Rudolf Höhn: Ziele und Aktivitäten des Fördervereins
7. Vorstellung der Preisträger (Powerpointpräsentation)
8. Bürgermeister der Stadt Waldkirch, Herr Leibinger: Laudatio über die
Projekte bzw. die Gewinner des Klaus-Binder-Zukunftspreises
9. Preisverleihung
10. Schlussworte und musikalischer Ausklang
Mit herzlichen Grüßen
Rudolf Höhn, 2. Vorsitzender TEL..: 07844/991409
Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge. z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag . Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen. Schauen Sie mal bei der Übersicht über den Stromertrag der Bürgersolaranlage vorbei? Da sehen Sie aktuell, welchen Ertrag die Anlage bis jetzt gebracht hat. www.SolarRegio.de Wer möchte Mitglied Nr. 201 werden oder werben? Wir verlosen an alle Werber eines Mitglieds jedes Jahr eine hochwertige Energiesparlame. Eine weitere Energiesparlampe verlosen wir unter allen bei der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern. Mit herzlichen Grüßen
Rudolf Höhn, 2. Vorsitzender TEL..: 07844/991409
Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006
la, Bürgermeister u. MdL a.D. / Joachim Ruth, Bürgermeister / Harald B. Schäfer, Umweltminister a.D. / Dr. Hans-Erich Schött, Apotheker u. MdL a.D. / Jürgen Trittin, Bundesumweltminister a.D. / Dr. Walter Witzel, MdL a.D. / Marianne Wonnay, MdL
Förderverein Zukunftsenergien, SolarRegio Kaiserstuhl e.V.Endinger Str. 67
79369 Wyhl am Kaiserstuhl
Tel.: 07642 / 5737 Fax: 07642 / 400 800 01 homepage: www.SolarRegio.de