330Kaiserstühler SolarZeitung 02/2010 vom 01. Februar 2010

Kostenlose Internetzeitung an alle Mitglieder und Interessenten des Fördervereines.

 

Liebe Mitglieder und Interessenten,

aufgrund einiger Mitgliederanfragen möchten wir gerne auf die aktuelle Diskussion zur Reststrommengenübertragung eingehen. Zu diesem Thema haben wir einen lesenswerten Artikel bei campact gefunden:

Wie der Teufel das Weihwasser scheut die Bundesregierung eine politische Entscheidung über die angekündigte Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke -- sie fürchtet den öffentlichen Protest. Aber die Atomkonzerne zerren und drängen, schnell eine Entscheidung zu treffen, damit die Altmeiler Biblis A und Neckarwestheim nicht in den nächsten Monaten vom Netz müssen -- denn deren Strommengen sind fast aufgebraucht.
Um eine schnelle Lösung herbeizuführen waren die Atombosse letzten Donnerstag im Kanzleramt angetreten. Um sich vor der Landtagswahl in NRW nicht angreifbar zu machen, spielt die Regierung jetzt den Ball an die Atomkonzerne zurück: Sie sollen längere Laufzeiten doch einfach unter sich selbst ausmachen.
Statt klare Verhältnisse zu schaffen, haben sich nach dem Gespräch die Fronten in der Atomfrage eher verhärtet. Denn während Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) wegen der Landtagswahl in NRW auf Zeit spielt und die Entscheidung über längere AKW-Laufzeiten in den Herbst verschieben will, drängt Bundeswirtschaftminister Rainer Brüderle (FDP) auf schnelle Entscheidungen. Damit bedient Brüderle die Interessen der Atomkraftwerksbetreiber EnBW und RWE, die seit Monaten auf glühenden Kohlen sitzen. Deren Altmeiler Neckarwestheim und Biblis A werden in den nächsten Monaten die ihnen zustehenden Reststrommengen aufgebraucht haben. Damit müssten sie vor der von Röttgen für Herbst angepeilten Entscheidung über längere Laufzeiten vom Netz.
Seit Donnerstag letzter Woche ist nun klar, dass die offizielle Linie der Regierung darin besteht, jegliche Verantwortung für die Altmeiler von sich zu weisen, um vor der wichtigen Wahl in NRW keinen Ansatzpunkt für Proteste zu bieten. Statt selbst politisch zu handeln, zeigt Schwarz-Gelb den Atomkonzernen ein Schlupfloch zum reibungslosen Weiterbretrieb d! er stör anfälligsten Altmeiler zumindest bis zur Entscheidung im Herbst auf. Ein Deal zwischen den Atomkonzernen wird empfohlen. Ausgerechnet das erste nach dem Atomkonsens stillgelegte AKW der Bundesrepublik soll jetzt dafür sorgen, dass die störanfälligsten Altmeiler längere Laufzeiten kriegen. Das bereits im Rückbau befindliche AKW Stade an der Unterelbe, das vom Betreiber Eon 2003 vom Netz genommen wurde, soll die Stromkontingente der süddeutschen Schrottmeiler auffüllen. Eon müsste dafür bereit sein, die noch ungenutzten Reststrommengen an seine klammen Mitbewerber RWE und EnBW zu verkaufen. Damit würde Eon den Konkurrenten einen riesigen Gefallen tun und die Regierung könnte vorerst ihre Hände in "Unschuld" waschen:
Anders als bei anderen Lösungen müsste die Bundesregierung den tödlichen Deal nicht mal absegnen.

Ob und wann der Deal zwischen den drei Atomkonzernen zustande kommt, steht jedoch in den Sternen. Sicher ist, dass Eon sich die Reststrommengen vergolden lassen wird -- denn je mehr Zeit verstreicht, desto dringlicher wird die Entscheidung.

 

Stammtisch des Fördervereins am Donnerstag, den 04.02.2010
Jeden ersten Donnerstag im Monat findet um 20.00 Uhr im Landgasthof Alt Wyhl in Wyhl unser Stammtisch statt. Seit bereits einem Jahr informieren wir den interessierten Besucher mit Fachvorträgen über die Energiewende und die Möglichkeit der Ressorcenschonung und somit dem Erhalt unserer Umwelt. Mit eines der wichtigsten Ziele ist die Energieeinsparung im Gebäudebestand. Damit Sie bei der energetischen Sanierung Ihres Gebäudes, die richtige Finanzierungsmittel auswählen, haben wir Herrn Werner Heidiri eingeladen. Herr Heidiri ist unabhängiger Berater auf Honorarbasis und informiert über wohnwirtschaftliche Immobilienfinanzierungen z.B. beim Kauf oder bei der energetischen Sanierung des Gebäudes. Ziel der Dienstleistung ist in erster Linie nicht die Vermittlung von Verträgen, sondern eine umfassende Beratung und Betreuung sowie die individuelle Auswahl von geeigneten Finanzierungsmitteln und mögliche staatliche Förderung. Auch Auslandsfinanzierungen z.B. über Schweizer Banken werden hierbei beleuchtet und deren Vor- und Nachteile aufgezeigt.


Deutsche Hermesbürgschaft für Risiko-AKW in Brasilien
Im Jahre 2001 wurden die staatliche Bürgschaften (Hermesbürgschaften) für Atomexporte abgeschafft. Bereits im Dezember 2009 hat Siemens nun den ersten Antrag auf eine Hermesbürgschaft in Höhe von 1,4 Milliarden Euro für Atomexporte gestellt, welcher vom Haushaltsausschuss am vergangenen Mittwoch genehmigt wurde. Dabei geht es um das geplante Atomkraftwerk Angra 3, dessen Bauarbeiten bereits in den 1980er Jahren begonnen wurden. Das Problem dabei ist, dass es sich bei dem Standort für das Atomkraftwerk um ein erdbeben- und erdrutschgefährdetes Gebiet handelt. Des Weiteren handelt es sich um einen veralteten Reaktortyp, der heute in Westeuropa gar nicht mehr genehmigungsfähig wäre.Damit zeigt schwarz-gelb sein wahres atomfreundliches Gesicht: In Deutschland wird aus wahltaktischen Gründen und zur Befriedung der Öffentlichkeit von der Atomkraft als Brückentechnologie geredet, die ein klares Ende habe. In Entwicklungs- und Schwellenländern hingegen unterstützt die Regierung mit der Exportförderung den Aufbau der Atomenergie, also den Anfang der angeblichen Brücke.
Darüber hinaus muß auch die Frage erlaubt sein, warum deutsche Steuerzahler für einen zu 66 Prozent französischen Firmenzusammenschluss haften sollen. Da Siemens Anfang 2012 aussteigen will, wird Areva ab diesem Zeitpunkt sogar ein hundertprozentig französisches Unternehmen sein.


Was nicht passt, wird passend gemacht
Stellen Sie sich vor ihr Auto käme nicht durch den TÜV. Macht nichts, weil der Gesetzgeber extra für Sie die Vorschriften entschärft, sodass der nächsten Prüfung gar nichts mehr im Wege steht. So was gibt es nicht? Doch leider ist dies Realität. Zwar nicht bei Autos aber bei der Genehmigung von Kohlekraftwerken. Da werden die Vorschriften so lange verbogen bis sie passen. Wir zeigen Ihnen wie gut der Draht zwischen Energiekonzernen und der Politik ist. Aber erst einmal erfahren Sie, was passieren kann wenn Sie diesen Draht nicht haben.......

Bereits vor einigen Wochen haben wir in der Solarzeitung über die nachträgliche Genehmigung des Kohlekraftwerkes Datteln (NRW) berichtet. Die ARD und ZDF hat sich ebenfalls diesem hoch brisanten Thema angenommen und ausführlichen in ihren Sendungen Plusminus und Frontal darüber berichtet.
Die Filmbeiträge finden Sie unter:

ARD plusminus unter: http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/3677942?pageId=&moduleId=432744&categoryId=&goto=&show=

ZDF Frontal unter: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/955110/Neue-Kraftwerke-statt-Klimaschutz

 


Was verlangen FDP und CSU für den Atomausstieg
FDP und CSU bekommen Parteispenden - Hoteliers und Gastwirte Steuersenkungen. Nach jetzt bekannt gewordenen Millionenspenden scheint deutsche Regierungspolitik käuflich. Zum Jahresbeginn hat die Bundesregierung die Mehrwertsteuer für Hoteliers und Gastwirte um jährlich rund 1,1 Milliarden Euro gesenkt - maßgeblich auf Betreiben von FDP und CSU. Damit haben Guido Westerwelle und Horst Seehofer für ihre Klientel gesorgt. Denn in den zwölf Monaten vor der Bundestagswahl erhielten ihre Parteien hohe Spendensummen aus der Branche: 1,1 Millionen die FDP, 820.000 Euro die CSU - natürlich nur rein zufällig. In den nächsten Monaten muss die Regierung entscheiden, wie es in der Atompolitik weitergeht: Vielleicht entscheidet wieder nur das Geld? Nicht einmal zwei Millionen Euro für den Atomausstieg - die sollten doch aufzutreiben sein! Spielen Sie mit in dieser Realsatire: Parteispende bieten, Atomausstieg kaufen! Aber selbstverständlich zahlen wir erst nach der Lieferung - so groß ist unser Vertrauen zu den Parteien der Laufzeitverlängerung noch nicht.
Natürlich ist die von campact gestartete Kampagne alles nur bitterböse Satire. Wir Bürger/innen wollen keine käufliche Politik. Und alle Argumente für den Atomausstieg liegen längst auf der Hand: Die Endlagerung des Atommülls ist ungeklärt, es bleibt das Risiko eines unermesslichen Unfalls, die Mehrheit der Menschen ist gegen Atomkraft, und längere Laufzeiten würden den Ausbau Erneuerbarer Energien blockieren.
Machen Sie mit. Weitere Infos unter:
http://www.campact.de/atom2/ml2/mailer



Drei von vier Bundesbürgern sind "unmittelbar" gefährdet
Die Deutsche Umweltstiftung hat vor kurzem den neuen AKW-Gefährdungsatlas vorgestellt. Eine Arbeitsgruppe der Umweltstiftung ermittelte in mehrwöchiger mühevoller Kleinarbeit die Bevölkerungszahlen in den Gefährdungsregionen der aktuell in Betrieb befindlichen deutschen Kernkraftwerke. Dabei ergaben sich gefährdete Bevölkerungszahlen zwischen 5,4 Millionen (Gundremmingen) und bis zu 11,8 Millionen (Neckarwestheim). Die so ermittelten Zahlen sind Untergrenzen, da durch einen größten anzunehmenden Unfall weit mehr Bürgerinnen und Bürger in einem mehrfach erweiterten Umkreis durch die frei gesetzten radioaktiven Strahlen betroffen sein könnten, also um ihre Gesundheit und im schlimmsten Fall um ihr Leben fürchten müssten. Laut Projektleiter und Vorstandsmitglied Herrn Schumacher führt das Projekt "in erschreckender Deutlichkeit vor Augen, dass sich die politisch Verantwortlichen in Regierungen und Parlamenten, insbesondere aber die großen Energiekonzerne EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall nach unserer Auffassung nicht nur unverantwortlich, sondern menschenverachtend, gegenüber den Millionen möglicherweise betroffener Menschen verhalten, wenn in einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland, aber auch in Europa, weiterhin Atomkraftwerke betrieben werden."
Den AKW-Gefährdungsatlas sowie die dazu gehörenden Erläuterungen finden Sie unter:
http://www.deutscheumweltstiftung.de/aktuell/index.htm


Kinofilm: "Plastic Planet"
Wir spielen damit, wir essen und trinken daraus, wir kleiden uns damit, wir wohnen darin -- in unserem Alltag ist Plastik heute allgegenwärtig. "Wir sind Kinder des Plastikzeitalters" sagt Werner Boote. Der Regisseur macht sich in seinem *Dokumentarfilm "Plastic Planet" auf eine Reise rund um den Globus, um herauszufinden, welche Konsequenzen der Plastikwahn für uns und unseren Planeten hat.Plastik hat viele Vorteile ist allerdings sehr langlebig. Bis es sich zersetzt, können Hunderte von Jahren vergehen. So sammelt sich das Material unaufhörlich in der Umwelt an: in den entlegensten Gebieten der Erde stößt Boote auf Plastikmüll. Auch die Ozeane sind mittlerweile plastikverseucht: im Nordatlantik gibt es einen Plastikstrudel, der seit 60 Jahren anwächst und inzwischen schätzungsweise doppelt so groß wie Texas ist. Das ist das Abfallproblem -- Plastik kann aber auch bereits vor dem Entsorgen schädlich sein. Was aber ist mit den Nebenwirkungen, wo landen ausgediente Plastikprodukte, was haben Zivilisationskrankheiten mit Plastik zu tun?
Der Kinostart ist am 25.02.2010. Weitere Informationen finden Sie unter: http://plastic-planet.de/

 


Termine zum vormerken

1. Solarwettbewerb in der Solarregio Kaiserstuhl
Die Preisverleihung ist für Freitag, 19. März 2010 vorgesehen. Über den Veranstaltungsort werden wir Sie rechzeitig in Kenntnis setzen.

2. Jahreshauptversammlung mit turnusmäßigen Neuwahlen
Geplant am Donnerstag 25. März 2010 in Wyhl.

3. Verleihung des Klaus Bindner Zukunftspreises
Termin: in der „Woche der Sonne“ vom 01. bis 09. Mai 2010. Wir möchten die Veranstaltung zusammen mit einer unserer Mitgliedsfirmen gestalten, die sich an der Woche der Sonne beteiligt. Weitere Informationen zur Woche der Sonne finden Sie unter: www.woche-der-sonne.de . Die Firma sollte die Tages-Veranstaltung bis ca. 18.00 Uhr durchführen und der Förderverein übernimmt danach die Ausgestaltung der Preisverleihung.Die Mitgliedsfirma sollte über geeignete Räumlichkeiten verfügen. Bitte melden Sie sich, falls Sie Interesse haben. Des Weiteren bitten wir noch um Bewerbungen oder Vorschläge von Personen, die sich um die Zukunftsenergien oder Energieeinsparungen verdient gemacht haben.

 

 

Gemeinsam: Global denken, Lokal handeln!

Der Förderverein Zukunftsenergien Solarregio Kaiserstuhl e.V. bedankt sich recht herzlich für die Unterstützung durch die Fördermitglieder.

Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Fördermitglieder bei einem Kauf, bei einer Auftragsvergabe in Betracht ziehen würden.

 

 

Mit „sonnigen“ Grüßen

Rudolf Höhn, 1. Vorsitzender, Telefon-Nr. 07844 / 991409
Förderverein Zukunftsenergien,
SolarRegio Kaiserstuhl e.V.
Endinger Str. 67
79369 Wyhl am Kaiserstuhl
Tel.: 07642 / 5737
Fax: 07642 / 92 95 944

Homepages:
http://www.SolarRegio.de
http://www.rheinau-solar.de

Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge, z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag. Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen.

Schauen Sie mal bei der Übersicht über den Stromertrag der Bürgersolaranlage vorbei? Da sehen Sie aktuell, welchen Ertrag die Anlage bis jetzt gebracht hat. Wer möchte Mitglied Nr. 214 werden oder werben? Wir verlosen an alle Werber eines Mitglieds jedes Jahr eine hochwertige Energiesparlampe. Eine weitere Energiesparlampe verlosen wir unter allen bei der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern.

Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006